Die Pandemie hat die Arbeit unserer Beratungsstelle auch im Jahr 2021 stark geprägt.
Wir konnten unser Beratungsangebot in diesem Jahr durchgängig gewährleisten. Zu Beginn und Ende des Jahres fand die Beratung überwiegend telefonisch oder per Mail statt. Hierbei konnten wir aus den Erfahrungen des vorangegangenen Jahres profitieren, in dem ebenfalls eine Umstellung der persönlichen Beratung auf Beratung via Telefon oder Email nötig war. Wir konnten somit jederzeit eine gute Beratung und Unterstützung für die Ratsuchenden anbieten.
Bedingt durch eine stetige Veränderung der Situation und neue Maßnahmen kamen Themen in der Beratung dazu (z.B. Impfstatus, 2G/3G). Um hierzu eine Einschätzung für unsere Beratungsarbeit vorzunehmen, haben wir uns mit den rechtlichen Stellungnahmen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes auseinandergesetzt, uns mit anderen Beratungsstellen ausgetauscht oder auch an Fachtagen zum Thema teilgenommen.
Im Zeitraum vom 1.01. bis 31.12.2021 sind insgesamt 128 Diskriminierungsmeldungen bei uns eingegangen.
Ein Schwerpunkt der Beratungsanfragen lag auf dem Lebensbereich Arbeitsplatz bzw. Zugang zum Arbeitsmarkt: 27% der gemeldeten Fälle bezogen sich auf diesen Bereich. Weiterhin kamen viele Anfragen zu den Bereichen Einzelhandel (14%), Gesundheitswesen (13%) und Bildung (12%).
In 38% der Fälle haben die Ratsuchenden eine Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft bzw. rassistischer Zuschreibung erlebt. Auch Diskriminierungen aufgrund einer Behinderung sowie aufgrund des Geschlechts wurden uns häufig gemeldet (jeweils 23%).
In 18 Fällen gab es einen Corona-Bezug bzw. zu den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie.
Ein Meilenstein in diesem Jahr war die Umsetzung des Fachtages zum diskriminierungssensiblen Umgang an Schulen. Der Fachtag fand am 8. September 2021 mit 60 Teilnehmenden in Magdeburg statt. Eine Nachlese zum Fachtag findet sich hier. Im Rahmen des Fachtages wurden von den schulischen Fachkräften Bedarfe für Bildungsangebote formuliert, die wir zukünftig in unsere Arbeit einbringen können.
Die im Zusammenhang mit dem Fachtag erstellte Broschüre „Diskriminierung an Schulen einfach erklärt“ dient zur Präventionsarbeit in Schulen. Sie richtet sich an Lehrkräfte, Schüler*innen sowie weiteres Personal an Schulen und sensibilisiert, wie Diskriminierung in Schulen aussehen kann und in welchen spezifischen Situationen besondere Diskriminierungsrisiken bestehen. Die Broschüre gibt damit Schulen Informationsmaterial an die Hand, welches sie im Schulalltag nutzen können.
Daneben haben wir sieben Schulungen sowie Informationsveranstaltungen zur Sensibilisierung zu Diskriminierung durchführen können.