Am 03.12.2024 fand der Fachtag „Work in Progress: Diskriminierung am Arbeitsplatz identifizieren und abbauen“ der Antidiskriminierungsstelle Sachsen-Anhalt in Kooperation mit dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt statt in Magdeburg statt.
Unterstützt wurde der Fachtag von der RAA Berlin als Teil des „Kompetenznetzwerks Antidiskriminierung und Diversitätsorientierung“, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ gefördert wird, dem Kompetenzzentrum Inklusive Bildung Sachsen-Anhalt und OFEK e.V. – Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung.
Der Fachtag befasste sich mit der Frage, wie Menschen am Arbeitsplatz vor Diskriminierung geschützt werden können und wie sie sich dagegen wehren können.
Daria Kinga Majewski übernahm die Gesamtmoderation des Fachtages und führte die Teilnehmenden durch die Veranstaltung.
Den Auftakt der Veranstaltung machten Anna Manser, Geschäftsführerin der Halleschen Jugendwerkstatt gGmbH und Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung mit jeweils einem Grußwort, in denen beide Frauen betonten, dass Beratungsstellen für Menschen, die Diskriminierungserfahrungen gemacht haben, unbedingt notwendig und ein wichtiger Bestandteil zum Schutz der Demokratie sind.
Mit seinem Impulsvortrag „Diversitätsorientierte Organisationsentwicklung – Ausgangspunkte und Kernelemente einer diskriminierungskritischen Entwicklung“ machte Dr. Andrés Nader, RAA Berlin deutlich, dass für einen diskriminierungssensiblen Arbeitsplatz nicht nur das bloße Bekenntnis dazu ausreicht, sondern ein Wille vorhanden sein muss und Ressourcen geschaffen werden müssen.
Die anschließende Podiumsdiskussion beleuchtete die prekären Anstellungsverhältnisse, in denen sich viele migrantische Beschäftigte befinden sowie die unterschiedlichen Herausforderungen aber auch Voraussetzungen, denen diese sich in Hinblick auf den Arbeitsbereich gegenübersehen.
Es wurde deutlich, dass es viele Fortschritte im Bereich Diversität und Inklusion erzielt wurden, jedoch nach wie vor strukturelle Ungleichheiten und ungenutzte Potenziale bestehen.
Das hervorstechenden Merkmale bei Meldungen von Diskriminierung am Arbeitsplatz sind laut Antidiskriminierungsstelle des Bundes Geschlecht und Geschlechtsidentitäten.
Zusammenfassend ergibt sich daraus die nachdrückliche Aufforderung, dass Arbeitgebende sich intensiv mit den Bedürfnissen und Erfahrungen ihrer Beschäftigten im Arbeitsumfeld auseinandersetzten, für diese sensibilisiert werden und eine klare, unterstützende Haltung einnehmen. Es liegt in ihrer Verantwortung eine diskriminierungssensibles Arbeitsumfeld zu schaffen und Beschwerdestellen einzurichten.
An Nachmittag konnten sich die Teilnehmenden in insgesamt 5 Workshops vertiefend mit den Diskriminierungsdimensionen Behinderung, sexuelle Identität, Antisemitismus und Rassismus beschäftigen sowie sich über die Umsetzung von innerbetrieblichen Beschwerdestellen nach §13 AGG informieren.
Im Rahmen der Veranstaltung veröffentlichte die Antidiskriminierungsstelle Sachsen-Anhalt die Broschüre „Work in Progress: Diskriminierung am Arbeitsplatz identifizieren und abbauen“. Diese kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: https://antidiskriminierungsstelle-sachsen-anhalt.de/work-in-progress/