Als Antidiskriminierungsstelle Sachsen-Anhalt haben wir mit unserem Träger die folgende Stellungnahme unterzeichnet, da sie ein Anliegen vertritt, das wir für wesentlich halten. Im Text werden die politischen Debatten um Migration im aktuellen Bundestagswahlkampf kritisiert und deren Folgen dargestellt. Wir möchten die Stellungnahme auch mit Ihnen teilen und zur Unterstützung aufrufen.
Hier gelangen Sie zur Stellungnahme: www.rassismuskritik-bw.de/aufruf2025
Die Stellungnahme finden Sie auch am Ende dieses Beitrags.
Ausschnitt aus der Stellungnahme:
„Daher erklären wir, dass wir ….
- … alles in unseren Möglichkeiten Stehende tun wollen, um die physische und psychische Unversehrtheit unserer Adressat_innen zu verteidigen, wenn sie gewalttätige Übergriffe erleben oder aufgrund von Gesetzesverschärfungen mit existentiellen Unsicherheiten und Ausgrenzungen konfrontiert sind. Dies schließt auch die Unversehrtheit der eigenen Kolleg_innen in heterogenen Teams sowie den Schutz von migrantischen Selbstorganisationen mit ein.
- … öffentlich unsere Perspektive einbringen wollen und uns beispielsweise nach Vorfällen wie in Aschaffenburg der Pauschalierung und Ethnisierung der Debatte entgegenstellen, um andere Fragen zu Gehör zu bringen (etwa nach der Qualität der psycho-sozialen Versorgung auch von Geflüchteten), andere fachliche und rechtliche Hintergründe herauszuarbeiten und damit auch dem Abbau von Rechten für Geflüchtete und weiteren vulnerablen Gruppen entgegenzuwirken.
- … dem Abbau von Leistungen in der Flüchtlingssozialarbeit und anderen Bereichen der Arbeit mit Personen mit Migrationsgeschichte entgegentreten, um eine Soziale Arbeit nach ethisch vertretbaren Standards und eine angemessene Versorgung von Geflüchteten zu ermöglichen.
- … in unseren Teams und Kollegien, aber auch in der Bildungsarbeit, den Vorlesungen und Seminaren, die eigene Arbeit kritisch reflektieren wollen, damit diese Pauschalisierungen und rassistischen Konstruktionen nicht unbemerkt in unseren Organisationen wirksam werden und sich in der Arbeit mit den Adressat_innen reproduzieren.
- die Grund- und Menschenrechte als unverhandelbares ethisches Prinzip moderner Gesellschaften und als eine Grundlage unserer Profession verteidigen werden – wohlwissend, dass sie (leider) noch nie für alle Menschen gleichermaßen gegolten haben.“